(Rettenberg / Oberallgäu) Im ganz neu erbauten Feuerwehrhaus in Rettenberg trafen sich dieses Jahr die 52 Jugendfeuerwehren des Landkreises Oberallgäu zu ihrer Frühjahrsversammlung. Im Mittelpunkt der Zusammenkunft stand die Jahresstatistik 2013 sowie ein Fachvortrag zum Thema „Sicherheit bei Veranstaltungen“.
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„Leider musste die Jugendfeuerwehr Oberallgäu einen Rückgang um 11,2% auf insgesamt 429 Buben und Mädchen verzeichnen“, vermeldete Kreisjugendwart Florian Speigl die Jahresstatistik 2013, „aber es wurde auch eine Jugendgruppe dazugewonnen und 131 Mitglieder wurden in die aktive Wehr übernommen.“ |
Mit der Jugendfeuerwehr Frauenzell konnte bereits im neuen Jahr eine weitere Jugendgruppe – die insgesamt 52. im Landkreis Oberallgäu - dazugewonnen werden, was insgesamt doch sehr erfreulich ist. Zwar prognostiere der Bevölkerungsatlas für Bayern eine stabile Einwohnerzahl für den Landkreis Oberallgäu im Jahr 2031, jedoch gehen die Jugendlichen unter 18 Jahren um fast 20 Prozent zurück. Größte Bevölkerungsgruppe werden die über 65-jährigen sein (+40%), so der der Kreisjugendwart weiter und das werde für die Feuerwehren eine große Herausforderung sein, zukünftig genug Einsatzkräfte zu finden. Er ermunterte daher die Jugendwarte weiterhin kreativ Nachwuchswerbung für Ihre Jugendfeuerwehr zu betreiben. Wer das attraktivste Angebot im Ort biete, der wird auch in Zukunft entsprechenden Zuspruch der Buben und Mädchen finden, so sein Appel an alle Feuerwehren im Landkreis Oberallgäu.
Mit Hans-Christoph von Linstow von der Feuerwehr Oberstdorf konnte die Jugendfeuerwehr Oberallgäu einen Fachmann für die Sicherheit bei Veranstaltungen gewinnen. Die Tragödie von der Love Parade in Darmstadt vor vier Jahren mit vielen Toten war Anlass, sich einmal mit dem Thema zu beschäftigen. Als Ressortleiter „Sicherheit“ bei den Sportgroßveranstaltungen in Oberstdorf konnte von Linstow den Jugendwarte sozusagen aus erster Hand seine Erfahrungen weitergeben. Neben einer kurzen Darstellung der rechtlichen Grundlagen, wie zum Beispiel die Versammlungsstättenverordnung, gab er viele wertvolle Tipps zu Sicherheitswachen durch die örtliche Feuerwehr bei Veranstanstaltungen: „Setzt euch mit der Veranstaltung bzw. den Bauten, Gebäuden oder Veranstaltungssälen frühzeitig auseinander und nehmt Einsicht in den Genehmigungsbescheid der Veranstaltung. Dort finden sich viele Hinweise und Angaben zu den Sicherheitsvorkehrungen, die die Feuerwehr zu leisten oder zu erfüllen hat.“ Allein bei der Vierschanzentournee in Oberstdorf sind neben der Polizei über 140 Sicherheitsposten beteiligt, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Aus aktuellem Anlass eines Großbrandes in einem Hotel mit Gastgarten in Oberstdorf, bei dem ein defekter Heizpilz die Brandurdache war, zeigte Hans-Christoph von Linstow in einem kurzen Videofilm abschließend die richtigen Handhabe von sogenannten gasbetriebenen Heizpilzen, die natürlich auch gerne bei Veranstaltungen Verwendung finden.
Zum Abschluss der Frühjahrsversammlung stellte Kreisjugendwart Florian Speigl das weitere Jahresprogramm der Jugendfeuerwehr Oberallgäu für 2014 vor: Mit 300 Jugendlichen und Betreuern gibt es Anfang April einen gemeinsamen Ausflug in den Europapark, beim 8. Allgäuer Feuerwehrtag am 31. Mai werden wieder spannende K.O.-Finale im Saugleitungskuppeln erwartet und beim Kreisjugendfeuerwehrtag am 3. Oktober geht es um den Wanderpokal im Jugendleistungswettbewerb. Eben ein abwechlungsreiches Programm, das die Ausbildung, die Teambildung und die Gemeinschaft der Jugendlichen im Landkreis fördert.
Hinweis für Jugendwarte des Landkreises Oberallgäu:
Die Unterlagen zum Fachvortrag sowie die Entwicklung der Mitgliederzahlen stehen im internen Downloadbereich bereit: Jugendwart\Kreisjugendfeuerwehr\Frühjahrssitzung_2014