Brandbekämpfung aus der Luft mit Hubschraubern wird immer wichtiger

(Oberallgäu) Im letzten Sommer gab es in Deutschland einen Rekord an Wald- und Vegetationsbränden. In Bayern kommen dann oftmals speziell ausgebildete Flughelfer der Freiwilligen Feuerwehren zum Einsatz. Sie bekämpfen mit Hubschraubern aus der Luft sowie am Boden Waldbrände. In Kempten und Oberstdorf sind solche Spezialkräfte und deren besondere Einsatzmittel stationiert. Von den 320.000 Feuerwehrdienstleistenden in Bayern sind nur ganz wenige als Flughelfer ausgebildet. An der staatlichen Feuerwehrschule in Würzburg erhalten sie die Ausbildung an den Luftfahrzeugen (Hubschraubern). Auch im Trainingszentrum der Bergwacht Bayern in Bad Tölz wird geübt. In einer riesigen Halle lassen sich besonders das "Winchen" üben - also das Abseilen mit der Winde im Schwebeflug. Die Feuerwehr hat eben ganz besondere Jobs zu bieten und wir suchen daher jedes Talent. Komm zu uns ins Team! Ehrenamt verbindet und gemeinsam sind wir stark.

Bei Großschadenslagen mit großflächigen Wald- und Vegetationsbränden können die Feuer oftmals nur noch aus der Luft erreicht werden. Besonders im Gebirge gilt es den Schutzwald bei Bränden schnellstmöglich zu löschen und eine Ausbreitung zu verhindern. Die 17 Flughelfergruppen der Feuerwehren in Bayern bestehen meist aus etwa 20 an der staatlichen Feuerwehrschule in Würzburg ausgebildeten Einsatzkräften. „Eine fliegerische Einsatzleitung sowie die erforderlichen Außenlandeplätze zur Last- und Wasseraufnahme werden dabei als erstes benötigt“, beschreibt Oberstdorfs stellvertretender Kommandant Hans-Georg Gotzler die Vorgehensweise. „Zwei Einsatzorte in der Nähe des Freibergsees sowie unterhalb des Hahnenköpfle im steilen alpinen Gelände stellten unser Übungsszenario dar“, erklärt Kemptens Einheitsführer Florian Steinweg die Herausforderung für die Übungsteilnehmer. Bei idealem Flugwetter starteten nach einer Einweisung und Lagebesprechung die Rotoren der Hubschrauber.

"Vom Nordic Zentrum sind alle Oberstdorfer Täler sehr schnell durch die Hubschrauber zu erreichen, auch die beide ausgewählten Einsatzstellen der Hubschrauberübung“, sagt Kreisbrandinspektor Joachim Freudig. Mit zwei Hubschraubern wurden insgesamt 40 Flugbewegungen durchgeführt. Die Hubschrauberstaffel der Bayerischen Polizei stellte dabei einen Polizeihubschrauber, die private Fluggesellschaft Helix einen weiteren Lastenhubschrauber zur Verfügung.

Für einen reibungslosen Ablauf und sicheren Flugbetrieb sind die Kommunikation zwischen den verschiedenen Hubschrauberbesatzungen, den Außenlandeplätzen und der Einsatzleitung entscheidend. Die Transportleiter mit dem Funkrufnamen „Tango“, sind für die Außenstationen und Landeplätze verantwortlich, sie prüfen die Außenlasten und geben den Hubschrauberbesatzungen eine Kurzinformation hierzu. Unterstützt werden sie durch weitere Flug- und Lasthelfer, die das Material vorbereiten, die Außenlastbehälter mit Wasser befüllen und am Hubschrauber befestigen. Nachdem das Personal am Berg per Winde abgelassen war, sind Materialboxen und Wassercontainer an langen Seilen zur Einsatzstelle geflogen worden, um vom Boden aus das Feuer zu bekämpfen. Zusätzlich werden die mit bis zu 900 Liter Wasser gefüllten Außenlastbehälter zu direkten Brandbekämpfung aus der Luft eingesetzt. 

"Sowohl für die Feuerwehr als auch für die Hubschrauberbesatzungen sind diese Übungen sehr wichtig damit es im Einsatzfalle zu keinen Unfällen kommt“, betont Kreisbrandinspektor Joachim Freudig den Übungszweck und hohen Aufwand. Er bedankte sich daher besonders bei allen Beteiligten für die Teilnahme an der Waldbrundübung.