(Oberstdorf / Oberallgäu) „Als das schönste aller Ehrenämter“ bezeichnete der scheidende Kreisjugendfeuerwehrwart Hubert Speiser sein jahrelanges Wirken für die Jugendfeuerwehren des Landkreises Oberallgäu. In seinem Jahresrückblick konnte Hubert Speiser von einer eindrucksvollen Nachwuchsarbeit in den Jugendfeuerwehren des Landkreises berichten. So hoch wie noch nie war die Zahl von 148 Jugendlichen, die in den aktiven Einsatzdienst ihrer Wehren übernommen wurden. Insgesamt sind in der seit kurzem nun 51 Jugendgruppen zählender Jugendfeuerwehr Oberallgäu rund 500 Jugendliche organisiert. Über 3.600 Stunden investierten die Jugendwarte in die Ausbildung des 12- bis 18-jährigen Feuerwehrnachwuchs, was einen erheblichen Beitrag für die Jugendarbeit in jeder Gemeinde darstellt, so Speiser weiter.
Absoluter Höhepunkt für die Jugendfeuerwehren war der in diesem Jahr durchgeführte Landes-Jugendfeuerwehrtag Bayerns in Oberstdorf. Trotz widriger Wetterumstände ist es gelungen, die 1.111 Jugendlichen aus ganz Bayern über drei Veranstaltungstage zu begeistern. Gleich zu Beginn war die Stimmung bei der Eröffnungsfeier und beim Benefizkonzert der Big Band der Bundeswehr grandios. Tolle Leistungen gab es beim Landesentscheid im Bundeswettbewerb trotz Dauerregens auf der Wettkampfbahn. Mitten im Sommer auf dem Nebelhorn eine Schneeballschlacht machen zu können oder im Eislaufzentrum eine Eiskunstlaufkür live zu sehen, war für viele ein einmaliges Erlebnis. Aber auch der gemeinsame Gottesdienst mit dem Motto „ihr seid das Licht der Welt“ und das Bild eines großen Schiffes mit 7 Schrauben stellvertretend für die Regierungsbezirke Bayerns symbolisierten den großen Zusammenhalt innerhalb der Feuerwehren.
Gefordert waren die Jugendfeuerwehren des Allgäus im Mai beim 7. Allgäuer Feuerwehrtag im K.O.-Saugleitungskuppelwettbewerb beim Sport Markt in Sonthofen. Mit 40 gestarteten Mannschaften konnte ein neuer Rekord im Teilnehmerfeld verzeichnet werden. Im Rahmen des 150-jährigen Jubiläums der Feuerwehr Sonthofen wurde zum 22. Oberallgäuer Jugendleistungswettbewerb im Juni eingeladen. Im Rahmenprogramm ließ die Wehr in einer historischen Löschvorführung die wechselhafte Geschichte des Brandschutzes Revue passieren – vom Pumpen per Muskelkraft bis hin zum modernen computergesteuerten Löschfahrzeug mit Wasserwerfer.
Zu Beginn der Feuerwehraktionswoche im September stellte die Jugendfeuerwehr mit 1.860 Metern Länge einen neuen Weltrekord im Schlauchzopfflechten am Allgäuer Medienzentrum in Kempten auf. Aus 400 mitgebrachten Schläuchen flochten die 25 Jugendfeuerwehren - wie der Bäcker - einen Zopf aus C-Rollschläuchen, der anschließend mit Wasser gefüllt wurde. Eine neue „Feuerwehrdisziplin“ war geboren. Und einen guten Zweck hatte die Aktion darüber hinaus, denn es wurden Spenden für die „Kartei der Not gesammelt“.
Im Rahmen der Hauptversammlung wurde zudem ein ganz in feuerwehrrot gehaltenes Info-Zelt der Jugendfeuerwehr Oberallgäu in Betrieb genommen. Zukünftig soll das Zelt bei allen Veranstaltungen der Jugendfeuerwehr als „Hingucker“ und Werbestand für den Nachwuchs in den Feuerwehren begeistern. In wenigen Minuten kann das Zelt aufgeblasen werden und schützt als Infopoint, Wettbewerbsbüro oder einfach als Unterstand ebenso vor Wind und Wetter.
Der stellvertretende Landesjugendfeuerwehrwart Andreas Land zeigte sich begeistert von der vorbildlichen Jugendfeuerwehrarbeit im Landkreis Oberallgäu und von der professionellen Durchführung des 10. Landes-Jugendfeuerwehrtages mit den schwierigen Wetterbedingungen. Der erst vor kurzem gewählte Bezirksjugendfeuerwehrwart Willi Sauter lobte die gute Pressearbeit der Jugendfeuerwehr, die dem Nachwuchs in der Feuerwehr sehr zugutekommt. „So ist es nicht verwunderlich, dass die druckfrische Kreisfeuerwehrverbandszeitschrift des Landkreises Oberallgäu dieses Jahr die Jugendfeuerwehr als Titel hat“, bestätigte Kreisbrandrat Michael Seger die wirkungsvolle Öffentlichkeitsarbeit. „Um dem demographischen Wandel entgegenzuwirken buhlen zukünftig alle um die Jugendlichen“, verdeutlichte Seger die aktuelle gesellschaftliche Entwicklung.
In den anstehenden Neuwahlen gab es nach über neun Jahren einen Wechsel an der Spitze der Jugendfeuerwehr Oberallgäu: Florian Speigl (Feuerwehr Au-Thalhofen) wurde einstimmig zum neuen Kreisjugendfeuerwehrwart gewählt. Zum Stellvertreter wählte die Versammlung Stefan Prestel (Feuerwehr Buchenberg). Die Interessen der Jugendlichen vertreten in den nächsten zwei Jahren als Kreisjugendsprecher Jaqueline Greiner (Jugendfeuerwehr Börwang) und Jan Austermann (Jugendfeuerwehr Buchenberg). Das Amt der Schriftführerin übernahm Tini Greiter (Feuerwehr Fischen). Kassier bleibt Hubert Breyer (Feuerwehr Obermaiselstein) und auch die Kassenprüfer Peter Herb (Feuerwehr Oberstdorf) und Dominikus Sima (Feuerwehr Altusried) blieben unverändert.
Mit der Bandschnalle in Silber der Jugendfeuerwehr Oberallgäu wurden Daniel Schulz (Feuerwehr Immenstadt), Peter Vogler, Hans-Georg Gotzler und Thomas Speiser (alle Feuerwehr Oberstdorf) ausgezeichnet. Die Bandschnalle in Gold erhielt Kreisbrandinspektor Peter Dürheimer verliehen. Für seine Verdienste um die Jugendfeuerwehr wurde Toni Vogler (Feuerwehr Tiefenbach) mit der Ehrennadel in Gold der Jugendfeuerwehr Bayern geehrt. Die Ehrennadel in Silber der Deutschen Jugendfeuerwehr durfte Peter Herb (Feuerwehr Oberstdorf) empfangen. Der ehemalige Kreisjugendfeuerwehrwart Hubert Speiser wurde zum Ehrenmitglied der Jugendfeuerwehr Oberallgäu ernannt.