Brandenburger Tor |
Der Mauerfall liegt bereits 20 Jahre lang her und man kann als Besucher der Stadt Berlin nur noch erahnen, wie sich die die unterschiedlichen politischen Systeme auf das Leben und das Stadtbild seinerzeit auswirkten. Genau auf diese Spuren begab sich die Kreisjugendfeuerwehr Oberallgäu mit ihren Jugendwarten und Ausbildern, um die Metropole Berlin und seine Geschichte kennen zu lernen.
In der dreitägigen Bildungsreise setzte sich die 44-köpfige Gruppe intensiv mit der Geschichte der Stadt, aber auch mit aktuellen politischen Ereignissen auseinander. Der erste Tag der Reise begann mit einer Stadtrundfahrt per Bus durch das "neue" Berlin. In der 770-jährigen Geschichte der Stadt Berlin gingen viele kulturelle und wirtschaftliche Impulse durch die Zugezogenen aus. Viele Gebäude und Sehenswürdigkeiten sind noch heute Zeitzeugen, wie beispielsweise der Französische Dom am Gendarmenmarkt. Berlin stand immer wieder im Zentrum der Weltpolitik, mahnende Erinnerung spielen zahlreiche Gedenkstätten und Mahnmale an die Nazidiktatur und Judenverfolgung, die auf der Stadtrundfahrt besichtigt wurden. Einen besonderen Blick auf das Regierungsviertel mit Bundestag und Bundeskanzleramt vermittelte eine Rundfahrt auf der Spree mit einem Boot. Längst hat der Bauboom die ganze Stadt ergriffen und so ist aus dem Lehrter Bahnhof nun der Hauptbahnhof zum größten Bahnhof Europas geworden. Das renovierte Brandenburger Tor oder auch die moderne Architektur am Potsdamer Platz zeugen vom neuen "Berliner Lebensgefühl". Dieses Gefühl übertrug sich auch auf die Teilnehmer der Reise, denn - wer wusste schon vorher, dass die Currywurst in Berlin erfunden wurde oder die Thusnelda-Allee die kleinste Straße von Berlin ist?
In der Kuppel des Reichstages
Der Besuch des Checkpoint Charlie mit der Dauerausstellung zum Mauerbau veranschaulichte am zweiten Tag der Reise drastisch die Zeit von 1961 bis 1989 des kalten Krieges mit der Trennung Berlins in zwei Hälften. Auch im Technikmuseum gab es allerhand für die Teilnehmer der Reise zu sehen, wie Knoten und Stiche - die nicht nur in der Feuerwehr benötigt werden, sondern auch bei der Seefahrt. Abends, beim Politiktalk von Anne Will ging es um das Thema:"Hau den Guido! Schlammschlacht gegen Westerwelle?". Hier konnten die Feuerwehrkameraden erleben, wie eine Live-Sendung mit illustren Gästen entsteht. Anne Will bedankte sich persönlich für die gute Stimmung im Fernsehstudio und dass sogar einige Gäste in Allgäuer Tracht erschienen sind und meinte, wir sollten doch wieder in ihre Sendung kommen.
Am dritten Tag der Reise stand der Besuch des Bundestages mit unserem Abgeordneten und parlamentarischen Staatssekretär Dr. Gerd Müller auf dem Programm. So bekamen die Teilnehmer aus erster Hand viele und persönliche Einblicke in die Arbeit des Bundestages und der Bundestagsabgeordneten. Jedes Anliegen aus seinem Wahlkreis "Oberallgäu" wird durch das Büro von Herrn Gerd Müller bearbeitet und somit auch in der Bundespolitik die Probleme der Bürger vor Ort ernst genommen. Bei bestem Sonnenschein von der Kuppel des Reichstages hätte man fast meinen können, das Allgäu von Berlin aus zu sehen.
Der Preußische Landtag und heutige Sitz der Berliner Abgeordneten verdeutlichte nochmals die schwierige politische Situation Berlins in den letzten 100 Jahren. Heute werden wieder in diesem historischen Gebäude, wo einst die Weimarer Republik mit der ersten Demokratie Deutschlands begann, die zentralen Entwicklungen der Stadt politisch beschlossen.