Mit großen Erwartungen und einer großen Portion Vorfreude ging es dann am Samstag nach einem ausgiebigen Frühstück Richtung Canyon zur Eingewöhnungstour. Dort angekommen sollten wir - ausgerüstet mit Neoprenanzug, Helm und Klettergurt - erstmal den Canyon entlang nach oben zum Einstiegspunkt laufen. Oben angekommen und nach einer Material- und Sicherheitseinweisung von Thomas, durften wir uns dann auch gleich am richtigen Abseilen, Rutschen und Springen ausprobieren. Nachdem wir das nur 15°C kalte Wasser gewohnt waren und Thomas und Alex unsere Versuche, den Berg runterzukommen, für ausreichend erklärt hatten, ging es endlich los:
Alle hatten jetzt ein wahnsinniges Kribbeln vor lauter Vorfreude im Bauch auf den 8- stündigen Canyon und vorausgehenden Flug mit dem Helikopter am nächsten Tag. Abends beim gemeinsamen Abendessen gaben uns unsere Guides die letzten Einweisungen, wie wir den Helikopter besteigen und verlassen sollten und wie wir am nächsten Tag unser Mittagessen heil durch den Canyon bringen würden. Dann, am Sonntag, fuhren wir sehr früh zum Hubschrauberlandeplatz, wo wir zu unserem Einstiegspunkt am Berg oben geflogen wurden. Der Flug war zwar leider sehr kurz, dafür war es aber ein wahnsinns Gefühl, über der Landschaft zu schweben. Als wir dann den Einstieg des längsten Canyons Europas erreichten, trauten wir unseren Augen nicht: Denn was am Vortag das Highlight war, sollte nun der Einstieg werden. Wir standen in 12 Metern Höhe auf einem Felsvorsprung und sahen auf ein kleines Wasserloch hinunter.
Nachdem wir dieses erste Abenteuer hinter uns gebracht haben, gaben wir uns wieder dem Spaß in der puren Natur hin, indem wir wieder sprangen, rutschten und abseilten - nur in etwas größerem Maßstab als wir es vom Samstag gewohnt waren. Wir sausten über 15 Meter lange, fast senkrechte Felsen ins Wasser und sprangen bis zu 13 Meter in die Tiefe. Doch der wahre Höhepunkt des Tages war eine senkrechte Felswand, an der wir uns knappe 50 Meter abseilen sollten. Diese und auch die anderen 35 bis 40 Meter hohen Abseilstellen verlangten uns ganz schön viel Kraft ab und als wir um die Mittagszeit ein schönes Felsplateau inmitten vom Wasser und vom Wald erreichten, verzehrten wir die mitgebrachten Semmeln und genossen ein wenig in die warme Sonne.
Nach der Mittagspause ging es weiter über steile Felsen und tiefe Wasserlöcher den Berg hinunter. Als wir Abends den Zeltplatz erreichten waren wir glücklich und erschöpft zugleich. Es hat riesigen Spaß gemacht und uns aber auch einiges abverlangt. Ein paar von uns, die von der Sportart „Canyoning“ noch nie vorher gehört hatten, wurden davon überzeugt, dass diese Aktivität einfach nur super ist. Die Tour durch Felsen und Wasser bergab ist überhaupt nicht langweilig, sondern ist richtig spannend und man bekommt Einblicke in die Natur, welche man sonst nur aus Bildern kennt. Völlig erschöpft dauerte es nicht allzu lang und Ruhe kehrte auf dem Zeltplatz ein. Es war ein super Wochenende, welches keiner von uns jemals vergessen wird.
Bericht: Maximilian Bestler, Schriftführer der JF Sulzberg
Foto: Jugendfeuerwehr Sulzberg