Ausbildung des MTA-Basismodul im Inspektionsbereich Nord gestartet
(Oberallgäu/Wirlings) Die Coronapandemie beeinflusst alle Bereiche des öffentlichen Lebens. So auch den Übungs- und Ausbildungsbetrieb in den Oberallgäuer Feuerwehren. Auf Grund der Kontaktbeschränkungen war daher auch eine feuerwehrübergreifende Ausbildung des Basismoduls der Modularen-Trupp-Ausbildung (MTA) im letzten Jahr nicht möglich. Die MTA ist die Grundausbildung aller Feuerwehreinsatzkräfte. Ohne deren erfolgreichen Abschluss darf kein Feuerwehranwärter zu den Einsätzen ausrücken. Eine denkbar schlechte Ausgangslage für eine praxisorientierte Ausbildung des Oberallgäuer Feuerwehrnachwuchses. "Aber ist nicht auch bei realen Einsätzen die Ausgangssituation zum Teil ungünstig?“, fragt sich Ausbildungsabschnittsleiter Stefan Prestel. „Die Feuerwehr macht immer das Beste aus der vorgefundenen Lage“, ergänzt er. Und so entstand bereits in den Sommermonaten 2020 im Inspektionsbereich Nord die Idee, die Ausbildung des MTA-Basismoduls in einem Online-Format abzuhalten. „Natürlich ersetzt ein Onlineunterricht keine Präsenzveranstaltung. Aber es ist das Beste was wir in der derzeitigen Situation anbieten können“, erklärt Prestel. Kreisbrandmeister Christian Diebolder fügt hinzu: „Bis wann wieder eine Anzahl von 30 oder 40 Feuerwehranwärter aus verschiedenen Feuerwehren an einem Ort ausgebildet werden können, kann derzeit niemand beantworten. Durch die Übertragung des Onlineunterrichts zu jedem Teilnehmer nach Hause können wir zumindest die theoretischen Inhalte zwischenzeitlich vermitteln".
Die praktischen Ausbildungsinhalte werden dagegen in den örtlichen Feuerwehren in Kleingruppen beübt und ausgebildet. Die Unterrichtsthemen werden jeweils von den Feuerwehren des Inspektionsbereiches vorbereitet und zentral aus dem Sendestudio im Feuerwehrgerätehaus in Wirlings (Gemeinde Buchenberg) an die Lehrgangsteilnehmer übertragen. Im Feuerwehrhaus Wirlings sieht es derzeit eher wie bei einer LAN-Party aus: Strom- und Netzwerkkabel, mehrere Bildschirme, drei Notebooks, ein großer Bildschirm, eine Webcam und ein separates Referenten-Mikrofon gehören zum Equipment des Ausbildungsteams. Unter Einhaltung der geltenden Hygieneauflagen treffen sich Christian Diebolder, Stefan Prestel und Marcus Mair, Kommandant der Feuerwehr Wirlings, um die Übertragung technisch zu betreuen. Hinzu kommen dann die eingeteilten Ausbilder aus den jeweiligen Feuerwehren.
Fragen können während den Übertragungen jederzeit über den Chat gestellt werden. Die Referenten erhalten somit ein Feedback und können auf Verständnisfragen eingehen. Über ein Umfragetool erhalten die Teilnehmer Fragen gestellt, um den Wissensstand der Teilnehmer abzufragen. „Es ist wichtig, dass die jungen Feuerwehranwärter wieder ein Zeichen der Feuerwehr bekommen“, sagt Ausbilder Marco Lingenheil von der Feuerwehr Durach. „Mein Thema Brennen & Löschen hat sich super für kleine Experimente live vor der Kamera angeboten“, freut er sich über das positive Feedback der Teilnehmer zu seinem Ausbildungsthema.
Die Online-Ausbildung läuft noch bis Ende Juni. In der Hoffnung auf eine sich bald entspannende Corona-Lage könnten somit bald die ersten Abnahmen und Prüfungen in den einzelnen Feuerwehren erfolgen.
Die Jugendfeuerwehr Oberallgäu wünscht allen Teilnehmer viel Erfolg und Freude im Feuerwehrdienst!
Bildquellen: Inspektionsbereich Nord, Landesfeuerwehrverband, Staatliche Feuerwehrschule Würzburg
Die Ausbildungsunterlagen zur Modularen Truppausbildunf in Bayern findest du im Online-Angebot der "Feuerwehrlernbar".