Jugendwarte und Ausbilder schulen sich in der technischen Hilfeleistung
(Waltenhofen / Oberallgäu) Die Jugendfeuerwehr Oberallgäu legt seit vielen Jahren großen Wert auf eine hohe Qualität in der Aus- und Fortbildung der Oberallgäuer Jugendwarte und Feuerwehrausbilder. Nach 2009 stand dieses Mal wiederum die "Technische Hilfeleistung" im Mittelpunkt der jährlich angebotenen Winterschulung. Die "patientengerechte Unfallrettung" aus verunfallten PKW wurde dabei von den 30 Seminarteilnehmern sowohl theoretisch als auch praktisch geübt. Im Feuerwehrhaus in Waltenhofen hatten die professionellen Ausbilder der Firma Weber-Rescue gleich drei Autos platziert, um aus verschiedenen Lagen die verunfallte Person aus dem PKW zu retten.
Im theoretischen Teil wurde den Teilnehmern die Sicherung, die Lageerkundung, die Erstöffnung, sowie die Versorgungs-/ und Befreiungsöffnung vorgestellt. Der Eigenschutz steht hierbei immer an erster Stelle. Aber auch die Verkehrsabsicherung, die Fahrzeugaufstellung und das Sicherstellen des Brandschutzes ist Teil der Sicherungsmaßnahmen. Anhand von Beispielen wurde den Teilnehmern demonstriert, wie schwierig sich die Einschätzung der Gesamteinsatzlage gestalten kann. Vor allem ausgedehnte Einsatzstellen auf Autobahnen mit mehreren Fahrzeugen sind oftmals schwierig zu überblicken. Das Bilden von Einsatzabschnitten und die Nachforderung weiterer Kräfte sind bei diesen Szenarien der Erfolgsfaktor.
Ziel aller Rettungskräfte ist es, gerechnet vom Beginn des Schadensereignis bis zur Ankunft im Klinikum, den Patienten innerhalb von einer Stunde zur weiteren Versorgung zu bringen. Für die Feuerwehr ist dies ein enormer zeitlicher Druck, wenn die Person erst aufwendig aus dem Auto befreit werden muss. Jede Minute zählt dann. Hinzu kommt die psychische Belastung der Einsatzkräfte bei schweren Verkehrsunfällen.
Der praktische Ausbildungsteil erfolgte an drei verschiedenen Unfallsituation: jeweils ein Auto befand sich in einer Standardlage, einer Seitenlage oder auf dem Dach liegend. Die Teilnehmer mussten hierbei selber Lösungen erarbeiten und durften diese am Fahrzeug unmittelbar ausprobieren. Die verschiedenen Lösungswege wurden dabei den anderen Gruppen regelmäßig erklärt und mit ihnen Alternativen diskutiert. So lernten die Teilnehmer praktisch voneinander.
Vom Seminartag beindruckt, lobten die Teilnehmer die Ausbildungsinhalte, die für ihren weiteren Feuerwehrdienst hilfreich sind. Überrascht zeigten sich die Ausbilder von der Teamfähigkeit der Teilnehmer, die aus insgesamt zehn Feuerwehren kamen und ohne Probleme feuerwehrübergreifend Hand in Hand die gestellten Szenarien abgearbeitet haben. Das sei nicht überall so anzutreffen. Natürlich hoffen jetzt die Einsatzkräfte, möglichst nicht zu schweren Verkehrsunfällen gerufen zu werden. Sollte dennoch ein Alarm kommen, können sie kompetent das Gelernte anwenden, um die "goldene Stunde" einzuhalten.
Nachfolegnd einige Impressionen von der praktischen Übung mit Schere und Spreizer und sonstigem technischen Hilfeleistungsgerät:
Ein herzliches Vergelt´s Gott sagt die Jugendfeuerwehr Oberallgäu