Photovoltaikanlagen - eine Gefahr für die Feuerwehr?

 

Fachvortrag für die Feuerwehren des Landkreises Oberallgäu

2011 pv anlage

(Sulzberg/Oberallgäu) Über 150 Kommandanten, Zug- und Gruppenführer als auch Jugendwarte aus dem Landkreis Oberallgäu haben sich diese Frage anlässlich einer Fortbildungsveranstaltung der Kreisbrandinspektion gestellt. Gerade in diesen Tagen ist nach der Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima die Disskussion um erneuerbare Energien erneut heftig ausgebrochen. In den letzten Jahren haben die installierten Photovolatikanlagen rapide zugenommen und in vielen Ortschaften sind bereits schon nahezu alle Dächer damit ausgestattet.


Für die Feuerwehren stellen die Solaranlagen eine neuerliche Herausforderung im Einsatzfalle dar. In seinem Vortrag stellte hierzu der Fachmann der Berufsfeuerwehr München, Brandamtsrat Horst Thiem, die Nutzungsformen und verschiedene Bauarten von Photovoltaikanlagen vor. Durch den Lichteinfall auf die Solarmodule wird in den Photovoltaikanlagen elektrische Energie erzeugt, dies auch im geringen Umfang in der Nacht. So können an den Anlagen Spannungen von bis zu 1000 Volt an den Leitungen und Schaltschränken auftreten. Hier ist für die Einsatzkräfte höchste Vorsicht geboten, um nicht aus Versehen einen elektrischen Schlag zu bekommen oder einen Lichtbogen zu verursachen, der einen Brand entzündet.

Im Brandeinsatz sind herabfallende Teile, die erhöhte Dachlst sowie der entstehende Brandrauch durch die Feuerwehreinsatzräfte zu beachten. Anhand von Bildmaterial erläuterte Brandamstarat Thiem anschaulich die verschiedenen Bauformen und Vorkommen von Photovoltaikanlagen und empfahl den Führungskräften sich in ihrem Ausrückebereich einen Überblick zu verschaffen. "Heute werden oftmals die Module in Fassaden integriert", so Hort Thiem, "ohne dass wir als Einsatzräfte dies sofort erkennen können." Weiter riet er den Kommandanten die Einsatzstelle sich genau anzuschauen: "Gerade bei der Erkundung des Objektes ist es wichtig, die Anlagen zu erkennen, um die richtigen Einsatzbefehle erteilen zu können". So erhielten die anwesenden Fürungskräfte aus erster Hand wertvolle Tipps und Handlungsempfehlungen für einen sicheren Feuerwehreinsatz bei Photovoltaianlagen.

Als besonders wichtig stellte sich die deutliche Kennzeichnung der Leitungsführungen und Schaltanlagen für die Einsatzkräfte dar. Somit ist für den Feuerwehrmann sofort erkennbar, welche - in den Vorschriften für elektrischen Anlagen genannten -Sicherheitsabstände er bei elektrischen Anlagen einhalten muss.

Von Photovoltaikanlagen gehen zwar weitere Gefahren für die Einsatzkräfte aus, aber die Feuerwehren können dank ihrer intensiven Ausbildung und der guten Schutzausrüstung das Unfallrisiko für die Mannschaft auf ein Minimum reduzieren.

 

Hinweis: Die Schulungsunterlagen befinden sich für alle Jugendwarte im internen Bereich zum Download!

 

 

 

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